175 Jahre Kunstverein Solothurn: Jubiläumsfest im Museumspark
Jubiläumsfest Tag 1: Freitag, 29. August 2025
Am letzten August-Wochenende feiert der Kunstverein Solothurn seinen 175. Geburtstag mit einem grossen Jubiläumsfest im Museumspark mit Performances, Konzerten, Workshops, Führungen, einem zauberhaften Zelt, in dem sich Vögel einnisten, einer Parkbar und vielem mehr. Alle sind herzlich eingeladen!
Am Freitag bleibt das Kunstmuseum bis 21 Uhr geöffnet!
17:30 Uhr: Konzert von Ruido Ruiz
Ruido Ruiz ist ein kreativer Kopf in der Solothurner Musikszene, der mit experimenteller Herangehensweise und einzigartigem Sound frischen Wind in die lokale Musiklandschaft bringt. Seine Auftritte sind ein Muss für alle, die Lust auf unkonventionelle Musik haben.
18:30 Uhr: Festlicher Auftakt mit kurzen Ansprachen, Eröffnungsapéro für alle und Fontänenrausch an der «Parkbar» von Reto Emch
Es sprechen Pascal Walter (Vize-Stadtpräsident Solothurn), Katrin Steffen (Direktorin Kunstmuseum Solothurn) und Patricia Bieder (Präsidentin Kunstverein Solothurn).
Sandra Boner begleitet den Kunstverein als Moderatorin durch das Jubiläumswochenende.
Ab 19:45 Uhr: Nachtessen im Festzelt und Essensstände im Museumspark, «Parkbar»
Kulinarisches Angebot im Festzelt und kleine Essensstände im Museumspark.
Gleichzeitig eröffnet auch die Kunst-Bar «Parkbar» von Reto Emch. Der in Solothurn lebende und arbeitende Künstler ist für seine ortsspezifischen Installationen, Skulpturen und Raumkonzepte bekannt. Sein Werk umfasst zudem Malerei, Fotografie und Kunst am Bau. Emchs Arbeiten zeichnen sich durch den aussergewöhnlichen Einsatz von Alltagsmaterialien und industriellen Objekten aus. Ein zentrales Thema in seinem Werk ist das Element Wasser, das er sowohl in visueller als auch in akustischer Form einsetzt, etwa durch Sprühnebel, Klanginstallationen oder filmische Projektionen. Für das Jubiläumsfest realisiert Reto Emch mit der «Parkbar» eine spektakuläre Kunst-Bar, die für Erfrischung sorgt. Zusätzlich zum Angebot an der Bar wird Jörg Baumgartner vom Barterre spezielle Jubiläum-Drinks mixen!
21 Uhr: Konzert von Citron Citron
Citron Citron gilt als eine der spannendsten Neuentdeckungen der alternativen Genfer Musikszene. Das Pop-Duo besteht aus den Geschwistern Zoé und Augustin, deren Songs sich durch poetische, teils melancholische Texte auszeichnen: Pop Synthétriste. Musikalisch kombiniert Citron Citron handgefertigte elektronische Klänge mit akustischen Instrumenten wie Violine und Gitarre. Und ihr Bandname? Der ist eine Hommage an ihre verstorbene Katze Citron.
22:30 Uhr: «Dalunsch», Performance von Victorine Müller
Victorine Müller ist im Kanton Solothurn aufgewachsen und arbeitet in Zürich. In ihren Performances überschreitet die Künstlerin Grenzen und lässt die Anwesenden in andere Gedankenwelten und potentielle Realitäten eintauchen. Transparente Hüllen und Häute umgeben sie dabei wie fragile Schutzräume. Diese leuchtenden Formen, in die sich die Künstlerin hineinbegibt und sie damit belebt, sind von poetischer, stiller Präsenz und erscheinen als «Phantasma, als Traumgebilde, dessen Geheimnis durch keinen noch so verstiegenen Deutungsversuch gelüftet werden kann» (Gabrielle Obrist). Victorine Müller ist mit ihren eindringlichen Performances international bekannt geworden. Für jede ihrer Arbeiten geht sie auf den jeweiligen Ort ein, sucht und findet das Geheimnisvolle. Ihre Werke sind Ausdruck von Geschichten über das Unsichtbare und Verborgene und machen den flüchtigen Moment zum unvergesslichen Erlebnis.
Ab 23 Uhr: Sound von Tetrapack
Tetrapack – Elia Stampfli – ist Produzent, DJ und Sound Artist aus Solothurn. Seine Musik zeichnet sich durch eine Mischung aus Breakbeats, scheppernden Bässen und berührenden Harmonien aus. Die Sets sind bekannt für ihre stilistische Vielfalt und ihre eigene Energie.
Kurz nach Mitternacht: Film ab im Museumspark!
Mit Popcorn-Maschine. Decken und Kissen bitte mitbringen.
00:00 Uhr: Letzte Runde an der «Parkbar»
Installationen während des ganzen Wochenendes:
«Nest», Installation von Sonya Friedrich
Das Schaffen der seit mehr als 30 Jahren in Solothurn arbeitenden Künstlerin Sonya Friedrich umfasst Zeichnung, Plastik, Installationskunst, digitale Kunst und Baugestaltung. Thematisch beschäftigt sie sich mit der Leichtigkeit, der Transparenz und dem Schweben. Zentral ist die Natur, immer wieder kommt Sonya Friedrichs grosses Interesse für Botanik zum Ausdruck. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine feine Ästhetik aus, die sich zwischen handwerklicher Perfektion und verspieltem Ausdruck bewegt. Literarische Bezüge – etwa zu Italo Calvino, Antoine de Saint-Exupery oder E.T.A. Hoffmann – sind für die Künstlerin ein wichtiges Element in ihrem Werk. Für das Jubiläumsfest hat Sonya Friedrich im Festzelt ein Nest gebaut, das Vögeln zum Träumen Platz bietet: «In runden Winkeln unter dem Zelt träumen die Vögel in Bildern.»
«50 x 50», Installation von BESHESH, Kollektiv für interdisziplinäre Kunst
Beshesh ist ein sechsköpfiges Künstlerkollektiv aus Solothurn, dessen Mitglieder nicht nur durch ihre kreativen Berufe und Ausbildungen, sondern auch durch eine langjährige Freundschaft verbunden sind. In ihrer Arbeit kommen Malerei, Installation, Sound und Licht zu einem neuen, vielschichtigen Ganzen zusammen. Eli Equagoo, Maxime Crivelli, Luis-Josue De Angelis, Jonathan Holzer und Elia Stampfli erforschen kreative Schnittstellen. Sie verstehen Kunst als dynamischen Prozess des Austauschs zwischen unterschiedlichen Herangehensweisen, Ideen und Kompetenzen. Der Name des Kollektivs spielt mit Mundart – ein Wortspiel aus den Fragen «besch?» (bist du?) und «hesch?» (hast du?).
Die für das Fest realisierte Installation ist eine fragmentarisch angeordnete Komposition aus Komponenten und Verknüpfungen. Im Zentrum steht nicht ein einheitliches ästhetisches Konzept, sondern die Koexistenz verschiedener Handschriften. Die Komposition ist komplex und vielschichtig, erzählt von Abstraktion, Intimität und Öffentlichkeit, Spiel und Ernst. Sie regt an, sich in diesen Realitäten zu bewegen, zu entdecken und verschiedene Perspektiven einzunehmen.
Für Beshesh ist «50×50» mehr als eine formale Anordnung: Es ist ein Experimentierraum, in dem ihre Vielseitigkeit, Kreativität und Freundschaft aufeinandertreffen. Eine Dokumentation des kollektiven Schaffens als ein dynamisches Zusammenspiel zwischen Gruppenarbeit, und individuellem Einfluss. Holzstrukturen, Rauminszenierungen und Klänge. Lebensrealitäten werden abstrahiert und in den öffentlichen Raum übersetzt.